Beratung im Detail

Jahresbericht BIZ 2024

Statistischer Jahresvergleich Beratung

Trends 2024

Die Gesamtzahl aller Beratungsfälle nahm auch im 2024 mit +121 Fällen (+3%) gegenüber dem Vorjahr zu. Verhältnismässig stärker gestiegen ist die Gesamtzahl der Beratungssitzungen um +335 (+6%).

Die Beratungsfälle der Erstausbildungsberatungen (EAB) sind gegenüber 2023 wieder leicht gesunken um -84 Fälle (-7%). Im Gegensatz dazu haben die Kurzberatungen in den Schulhäusern und dem Informationszentrum zugenommen +265 (+9%). Diese Zunahme bei den niederschwelligen Kurzberatungen führte möglicherweise bei den Schüler/innen zu einem sinkenden Bedarf an längeren Beratungen mit Termin.

Viamia Beratungen erfreuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Die viamia-Beratungsfälle bewegen sich gegenüber dem Vorjahr leicht nach oben (+2%). Neben der regen Nutzung von viamia setzte sich auch der Aufwärtstrend der letzten drei Jahre bei den Laufbahnberatungen mit +127 Fällen (+8%) weiter fort.

Die RAV-Beratungsfälle nahmen gemäss Anstieg der Arbeitslosenquote nach zwei Jahren erstmals wieder zu (2021: 146; 2022: 121; 2023: 91; 2024: 104). Im Jahr 2024 lag die Arbeitslosenquote im Kanton Luzern bei 1,6 % (2021: 2,1%; 2022: 1,3%; 2023: 1,2%; Quelle LUSTAT «Registrierte Arbeitslose und Arbeitslosenquote nach Alter im Jahresmittel seit 2004»).

Ein starker Anstieg war bei den Kompetenzerfassungen von Flüchtlingen zu verzeichnen, die im Auftrag der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) durchgeführt werden und durch die Zuwanderungszahlen beeinflusst werden. Mit 169 Fällen erreichten sie 2024 einen neuen Höchststand und lagen damit +43% über der Vorjahreszahl.

Für die vorgelagerten Massnahmen zur Integrationsvorlehre INVOL wurde für Jugendliche und jungen Erwachsene aus EU/EFTA sowie Drittstaaten ein neuer Beratungstyp geschaffen: Standortbestimmung INVOL. Nach dem Start konnten insgesamt 6 Personen beraten werden. Diese Integrationsmassnahme wird vom Staatssekretariat für Migration (SEM) unterstützt.

Die verhältnismässig starke Zunahme der Beratungssitzungen lässt den Schluss zu, dass bei der zunehmend heterogeneren Kundschaft ein erhöhter Besprechungs- und Abklärungsbedarf besteht, was sich bereits in den Vorjahren abzeichnete.

So geht es weiter

Die Nachfrage nach Erstausbildungsberatungen hängt neben dem Wandel des Arbeitsmarktes auch mit der demografischen Entwicklung und einer Zunahme von Lernenden zusammen. Der gesellschaftliche und digitale Wandel, strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft, neue Lebens- und Familienformen fordern auch die Berufsberatung. Deshalb hat das BIZ für 2025 die Weiterentwicklung der Angebote auf Stufe SEK I im Rahmen der beruflichen Orientierung und die Digitalisierung des Berufswahlfahrplans als strategisches Ziel gesetzt.

Im laufenden Jahr wird das BIZ Luzern basierend auf den Grundlagen der Schweizerischen Konferenz für Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SK BSLB) die Integration von viamia ins reguläre Angebotsportfolio ab 2026 konzeptionell erarbeiten.

Auch für das Jahr 2025 wird, angelehnt an die abgeschwächten konjunkturellen Wachstumsprognosen des Seco, von einer leichten Zunahme der RAV-Beratungsfälle ausgegangen.

Die Nachfrage nach Kompetenzerfassungen, Abklärungen und Beratungen von zugewanderten Personen ist hoch. Mit einer erhöhten Nutzung aller BIZ-Angebote durch diese Zielgruppe wird gerechnet: Kurzberatungen, Beratungsgespräche sowie Kompetenzerfassungen für die neue erweiterte INVOL u.a.

Das vielfältige Beratungs- und Informationsangebot wird rege genutzt und entspricht den Anforderungen und Bedürfnissen der Kundschaft. Die BIZ-Angebote werden laufend evaluiert, weiterentwickelt und bedarfsgerecht auch neue zielgruppenspezifische Angebote geschaffen. 2025 ist eine weitere Umfrage bei Erwachsenen zur Zufriedenheit mit der Beratung geplant.

 

Dienststelle
Berufs- und Weiterbildung

Obergrundstrasse 51

6002 Luzern