Trends 2024
Die Anzahl Fälle im Bereich Begleitende Angebote (BA) ist im 2024 im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen. Insgesamt wurden 1'564 Jugendliche und junge Erwachsene während total 4'148 Sitzungen unterstützt und begleitet. Erneut stellen wir eine grosse Zunahme der Beratungsintensität in der Fachstelle Berufsintegration (FBI) fest. In der Fachstelle Psychologische Beratung Berufsbildung & Gymnasien (FPB) blieb die Anzahl Sitzungen auf dem Vorjahresniveau.
FACHSTELLE BERUFSINTEGRATION (FBI)
Die Anzahl Anmeldungen für Begleitungen der Fachstelle Berufsintegration ist von 391 Anmeldungen im 2023 auf 444 Anmeldungen im 2024 (+14%) angestiegen.
Berufsintegrationsberatung (BIB)
Im Jahr 2024 verzeichnete das Team der Berufsintegrationsberatung insgesamt 251 Fälle mit durchgeführten Terminen in der Einzelberatung (+15% gegenüber 2023).
Zusätzlich wurden 210 Personen im Rahmen einer Kurzberatung beraten (Bewerbungs-Check im Informationszentrum und Dossier-Check in Schulklassen) (+29% gegenüber 2023).
Von den 251 Fällen wurden per Ende 2024 143 Fälle abgeschlossen. Davon haben 69 (48%) einen Lehrvertrag unterschrieben (EFZ, EBA) oder starten eine weiterführende Schule. 60 Jugendliche (42%) haben sich für eine Zwischenlösung entschieden. Die weiteren 14 Fälle (10%) wurden aufgrund eines Verbleibs in der aktuellen Situation, Kontaktabbruch oder anderen Gründen abgeschlossen.
Das BIB-Team bietet auch Module für Schulen an mit dem Ziel, die Kompetenzen von Jugendlichen im Berufswahlprozess für die Lehrstellensuche zu fördern. Im Jahr 2024 wurden 6 Gruppenmodule mit insgesamt 32 Teilnehmenden durchgeführt.
Case Management Berufsbildung (CMB)
Die Zahl der laufenden Begleitungen ist im 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 19% angestiegen.
Von den 230 im Berichtsjahr angemeldeten Jugendlichen befanden sich 42 (18%) in der Sek I oder in einer Zwischenlösung. 45 (20%) hatten keine Tagesstruktur und weitere 67 (29%) waren Lernende mit Schwierigkeiten in der Sek II bzw. mit einer Lehrvertragsauflösung. 76 (33%) haben sich aufgrund von gesundheitlichen und/oder psychosozialen Problemen angemeldet.
Von den im Berichtjahr abgeschlossenen 238 Fällen, wurden 140 (59%) für wenige Monate bis zu einem Jahr begleitet, 61 (26%) zwischen 13 Monaten und 2 Jahren und 37 (15%) für mehr als 2 Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die durchschnittliche Begleitdauer deutlich verkürzt.
96 (40%) der 238 abgeschlossenen Fälle konnten in eine berufliche Grundbildung oder Erwerbstätigkeit integriert werden. Über 72 (30%) wurden an andere Stellen triagiert, bzw. hatten zum Zeitpunkt des Abschlusses genügend Eigenressourcen. 70 (30%) der abgeschlossenen Fälle wurden aus anderen Gründen abgeschlossen (u.a. im Rahmen der IV-Früherfassung begleitet, Wegzug, CMB-Begleitung abgebrochen bzw. keine Kontaktaufnahme mehr möglich).
FACHSTELLE PSYCHOLOGISCHE BERATUNG BERUFSBILDUNG & GYMNASIEN (FPB)
Die Inanspruchnahme psychologischer Beratungen der FPB nimmt seit Jahren zu, jedoch war die Zunahme im 2024 deutlich geringer (+4%) als im Jahr zuvor (über +20%). Deutlich abgenommen hat die Nachfrage nach zielgruppenorientierten Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen. Möglicherweise hat die Sicherheit im Umgang mit psychisch belasteten Jugendlichen in deren Umfeld zugenommen.
Häufigster Anmeldegrund (knapp 2/3) waren auch im vergangenen Jahr psychische Belastungen, beim letzten Drittel der Anmeldungen handelte es sich in etwa zu gleichen Teilen um Motivations- und Leistungsprobleme, um Vorgehensberatungen und um Abklärungen für einen Nachteilsausgleich. Akute Krisen machten 2% aus.
So geht es weiter
Die beiden Fachstellen der Begleitenden Angebote des BIZ werden ihre Zusammenarbeit weiterhin professionell pflegen und Synergien nutzen, um die Kundschaft bedarfsorientiert und effizient zu begleiten. Dies bedeutet in einzelnen Fällen eine gemeinsame Fallführung, was sich sehr bewährt hat.
In der Fachstelle Berufsintegration liegt ein zentraler Schwerpunkt in der professionellen Begleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Bereich IV-Früherfassung. Zudem wird die Fachstelle im Rahmen des BIZ-Projekts «Sek I / Übergang 1» ihre Dienstleistungen an den Schulen überprüfen und bedarfsorientiert weiterentwickeln. Seit Schuljahr 24/25 wird das Mentoringprogramm MentoLU neu durch das Team der Berufsintegrationsberatung unterstützt. Die entsprechenden Abläufe sollen im 2025 weiter etabliert werden.
Eine zunehmende Inanspruchnahme erwarten wir bei der Fachstelle Psychologische Beratung (FPB). Basierend auf dem Postulat Häfliger wird die FPB ab Schuljahr 25/26 ein psychosoziales Unterstützungsangebot an den Luzerner Gymnasien einführen.
Die themenspezifischen Informationsveranstaltungen zur Systemstärkung bleiben erhalten, eine Bedarfserhebung könnte in Rücksprache mit der Dienststelle Gymnasien zielführend sein. Geprüft werden auch neue Formate von Gruppenkursen für Lernende.