Quarantäneorganismen

Am 1. Januar 2020 wurde in der Schweiz das neue Pflanzengesundheitsrecht eingeführt, welches die Überwachung und Bekämpfung von besonders gefährlichen Schadorganismen (bgSO) regelt. Diese werden neu in vier Hauptkategorien unterteilt:

  1. Quarantäneorganismen sind bgSO von potenzieller wirtschaftlicher Bedeutung, die in der Schweiz nicht oder nur lokal auftreten. Für sie gilt eine allgemeine Melde- und Bekämpfungspflicht.
  2. «Schutzgebiet-Quarantäneorganismen» sind bgSO, die in der Schweiz verbreitet sind, in bestimmten Gebieten jedoch noch nicht auftreten und dort ein hohes Schadpotenzial aufweisen. Sie besitzen nur in den für sie ausgeschiedenen Schutzgebieten den Status eines Quarantäneorganismus, nicht aber in der übrigen Schweiz.
  3. Als «potenzielle Quarantäneorganismen» werden neu auftretende Schadorganismen bezeichnet, für die vorübergehende Massnahmen ergriffen werden, bis abgeklärt ist, ob sie die Kriterien für einen Quarantäneorganismus erfüllen.
  4. «Geregelte Nicht-Quarantäneorganismen» sind bgSO, die in der Schweiz weitverbreitet sind und hauptsächlich über spezifische, zum Anpflanzen bestimmte Wirtspflanzen verbreitet werden.

Was tun, wenn Sie einen möglichen Quarantäneorganismus oder andere gefährliche Schadorganismen entdecken?

Das entsprechende Meldeformular ausfüllen und an die zuständige Organisation zustellen.

 


Merkblatt Quarantäneorganismen

Informationen zu Quarantäneorganismen, deren Bedeutung und Laufenden Massnahmen (Prävention und Überwachung, Tilgung und Eindämmung) finden Sie unserem Merkblatt. 

Japankäfer

Der aus Japan stammende Blatthornkäfer Popillia japonica befällt über 400 Pflanzenarten. Die Engerlinge schädigen Wiesen und Rasen, während die adulten Käfer Blätter, Blüten und Früchte anfressen. Die Überwachung erfolgt schweizweit und 2024 wurden Käfer in mehreren Kantonen außerhalb der befallenen Zonen gefangen, meist entlang von Verkehrswegen, was auf «Blinde Passagiere» hindeutet. Auch im Kanton Luzern wurden entlang der Autobahn einzelne Exemplare gefunden. Die Überwachung wird für das Jahr 2025 weiter ausgedehnt.

Maiswurzelbohrer

Diabrotica virgifera virgifera (Westlicher Maiswurzelbohrer) stammt aus Nordamerika und ist dort der bedeutendste Mais-Schädling. Larven fressen die Wurzeln, adulte Käfer ernähren sich von Maisbart und Blättern der Maispflanzen. Besonders problematisch ist er in Mais-Monokulturen. In der Schweiz konnte er sich dank Fruchtwechsel nicht etablieren, fliegt aber jährlich aus dem nahen Ausland ein. Er wird durch die Kantonalen Pflanzenschutzdienste mit Pheromonfallen überwacht, und auf Basis der Fänge werden Fruchtfolgen eingeschränkt (kein Mais auf Mais). Im  Kanton Luzern gelten im Rahmen einer Ausnahmeregelung spezielle Auflagen.

Kontakt

Mario Kurmann
BBZN Hohenrain
041 228 30 89
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Shakira Fataar
BBZN Hohenrain
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079 655 56 31
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